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Montag, 6. Dezember 2010

Chile I - 12.11. bis 30.11.

Durch den noerdlichen Teil des chilenischen und argentinischen Seengebietes

Reiseroute: Cordoba - Neuquen - Zapala - Villa Pehuenia (Lago Alumine) - Icalma - Lonquimay - Curacautin - Nationalpark Conguillio - Cunco - Lago Colico - Villarrica

Kurz bevor wir Salta mit dem Nachtbus Richtung Cordoba verlassen wollen, gibt der Bankautomat unsere Visakarte nicht mehr heraus. Natuerlich ist es Freitag Abend und die Bank hat geschlossen. Wir entscheiden uns die Karte sperren zu lassen und brechen nach Cordoba auf. Hier muessen wir dann eine Woche warten bis wir unsere Notfallkarte erhalten und weiterreisen koennen. Der Aufenthalt zieht sich wie Kaugummi und macht uns muerbe. Wir wollen endlich wieder aufs Rad steigen und der Grossstadt den Ruecken kehren!
Von Zapala aus starten wir mit den Readern Richtung Seengbiet. Zunaechst ist die Landschaft noch karg, an schneebedeckten Bergen vorbei passieren wie einige Skigebiete, die jetzt im spaeten Fruehling verlassen wirken.


Je dichter wir an die chilenische Grenze kommen desto ueppiger wird die Landschaft. Kristallklare Seen schimmern umringt von riesigen Waeldern vor schneebedeckten Vulkanen. Sowohl auf chilenischer als auch auf argentinischer Seite wird diese faszinierende Gebirgslandschaft in Nationalparks geschuetzt.

Auf dem Weg zur chilenischen Grenze.

Wir erreichen mit Chile unser fuenftes Reiseland.

Der chilenische Grenzposten liegt mitten im Dorf Icalma. Es erfolgt, typisch fuer die Einreise nach Chile, die gruendliche Durchsuchung unseres Gepaecks nach Lebensmitteln.

Piste Icalma - Lago de Gualietue -  Lonquimay.

Immer wieder sehen wir die fuer diese Region typischen Araukarienbaeme. Einige Exemplare sind bis zu 2000 Jahre alt.

Unseren Versuch den Vulkan Navidad zu erklimmen, mussen wir nach 2 Stunden wegen Regen und Sturm abbrechen.

Nach ein paar Regentagen geht es bei bestem Wetter weiter durch den Nationalpark Conguillio mit Blick auf den Vulkan Llaima.

Vor dem Vulkan Llaima tut sich ein kilometerlanges und breites Lavafeld auf.

Landschaft und Strecke sind in jeder Hinsicht atemberaubend. Bergauf  ist der Weg teilweise so steil und aus grobem Schotter, dass wir schieben muessen.

 Mittagspause mit Blick auf den Llaima...

... und Blick zurueck auf den Lonquimay.

Flussueberquerung auf chilenisch.

Wir finden immer wieder schoene Zeltmoeglichkeiten mit Trinkwasserversorgung und baño privado.

Abendessen! 

Beweisfoto! Gerrit schwimmt fuer wenige Sekunden im Lago Colico.

Koennte auch in den Masuren sein.

Schweine fuehlen sich in Chile SAUWOHL.

Einsame Schotterstrasse auf dem Weg nach Villarrica.

Erste Blicke auf den Vulkan Villarrica.

Am 28.11. besteigen wir bei bestem Sonntagswetter den 2840 Meter hohen Vulkan Villarrica. Unsere Gruppe besteht aus 10 Personen und 3 Fuehrern. Wir werden von Pucon aus an den Fuss des Vulkan gefahren und starten dort mit voller Ausruestung. Im Entenmarsch geht es im Zickzack steil bergan. Auf dem Gipfel erwartet uns ein atemberaubendes Panorama.

Gluecklicherweise ist das Wetter so klar, dass wir eine hervorragende Sicht in den offenen Krater des Vulkans haben. Der Villarrica gehoert zu den staendig aktiven Vulkanen Chiles. Fast taeglich spuckt er kleinere Mengen Lava und Asche aus. Vom Kraterrand aus hoeren wir ein leichtes Grummeln der ca. 100 Meter tief blubbernden Lava. Fortwaehrend steigen Rauchwolken mit beissendem Schwefelgeruch auf.

Der Abstieg erfolgt ueberwiegend rodelnd auf dem Hintern. Gebremst wird mit dem Eispickel.

Gruppenfoto nach dem "Abstieg".

Donnerstag, 4. November 2010

Bolivien - 13.10. bis 03.11.

Rundreise durch Bolivien     

Reiseroute: Tupiza - Tour durch die Lagunen und den Salar de Uyuni - Uyuni - Potosi - Sucre - Santa Cruz - Cochabamba - La Paz - Copacabana am Titicacasee - Isla del Sol - La Paz

Uns ist schon etwas mulmig als wir am Morgen des 13.10. Salta mit dem Bus Richtung Bolivien verlassen. Hatten wir doch einiges ueber die Gefahren Boliviens gehoert und gelesen. Zudem fragen wir uns, wie wir wohl mit der Hoehe zurechtkommen werden. Unsere Fahrraeder und Teile des Gepaecks haben wir sicher in einem Hostel in Salta verstaut. Um nicht an einem Tag einen zu grossen Hoehenunterschied ueberwinden zu muessen (Salta liegt auf 1200 m Hoehe) legen wir in Tilcara auf 3000 m Hoehe fuer eine Nacht einen Zwischenstopp ein. Am naechsten Tag fahren wir weiter nach La Quiaca und von dort ueber die Grenze nach Villazon. Die Grenzformalitaeten sind nach kurzer Zeit erledigt und wir koennen nach Tupiza aufbrechen. Weil die Strassen teilweise in extrem schlechtem Zustand sind braucht der Bus sehr lange um die Strecke zurueck- zulegen. Wir benoetigen drei Stunden fuer eine Strecke von 120 Kilometern. Papa Helmuts Spruch: "Fahren Sie langsam ich habe es eilig!" zaehlt hier nicht. Der Busfahrer faehrt wie ein Henker! Fuer Michi ist es schlimmer als Fliegen. Im Bus treffen wir Hanne aus Daenemark und Paul aus England, mit denen wir einen netten Tag in Tupiza verbringen.
Alle hoch zu Ross! Gerrits Stute hat ein Fohlen das uns die gesamte Strecke ueber begleitet.

Horseriding in die Umgebung Tupizas.

In den darauffolgenden vier Tagen sind wir von Tupiza aus mit dem Jeep unterwegs, um die Lagunen und den Salar de Uyuni im Sueden Boliviens zu erkunden. Wir sind eine nette Truppe! Mit uns im Jeep sind Paul, Revital aus Israel, der Fahrer und eine Koechin, die uns die naechsten Tage koestlich versorgen wird.

Lamas so weit das Auge reicht.

Mittagessen!

Verlassenes Dorf im nirgendwo.

Lagune mit Flamingos.




Staendig umgeben von einer ueberwaeltigenden Kargheit und Stille.

Die Laguna Verde befindet sich auf 4350 m Hoehe. Sobald die Sonne um die Mittagszeit am hoechsten steht, vollzieht sich ein einmaliges Naturschauspiel: Durch den Sonnenienstrahlwinkel und die Reaktion des pflanzlichen Planktons in Verbindung mit dem hohen Blei-, Kalzium und Schwefelgehalt schimmert die Lagune in leuchtendem Gruen.

Die Termas de Chalviri. Bei eher kuehlen Aussentemperaturen goennt sich Gerrit ein kuscheliges Bad in dem ca. 30 Grad warmen Pool.  

Hier merkt man, dass die Erde lebt! In 4850 m Hoehe erreichen wir den Geysir Sol de Manana mit seinen kochenden Lavaschlammloechern.

Die Laguna Colorada mit ihren Andenflamingos befindet sich auf einer Hoehe von 4275 m. Das Wasser ist aufgrund kupferhaltiger Mineralien roetlich gefaerbt. Die Leuchtkraft des Wassers wird von der Tageszeit bestimmt.

Fuer diesen Anblick muss man schon den richtigen Zeitpunkt abpassen. Am naechsten Morgen empfaengt uns die Laguna Colorada nur noch in einem gewoehnlichen blau.

Hier hat die Natur einen Baum aus Stein geformt. Arbol de Piedra (ca. 7 m hoch).

Nach stundenlangem Fahren im Jeep macht man schon mal merkwuerdige Sachen.

Eine Lagune beeindruckender als die andere.

Die Flamingos lassen sich von uns nicht stoeren. So kommen wir bis auf wenige Meter an sie heran.

Buffet!

Wir uebernachten im Salzhotel. Es wurde aus Salzbloecken gebaut.


Diese riesige Salzpfanne (Salar) ist etwa 160 km lang und 135 km breit. Damit ist der Salar de Uyuni die groesste Salzflaeche der Erde.

 
Einsam im Weiss des Salzsees liegt die Isla Incahuasi. Auf ihr wachsen zahllose, bis zu 12 Meter hohe und sehr alte Kakteen.


Gefaehrliches Bolivien! Gluecklicherweise konnten wir uns aus diesen brenzlichen Situationen gerade noch rechtzeitig befreien.


Ueber Geschmack laesst sich bekanntlich streiten. Kunstwerk in Uyuni.

Unsere Jeeptour endet in Uyuni. Zusammen mit Paul reisen wir gleich am naechsten Tag nach Potosi weiter. Mit 4065 m ist Potosi neben La Paz eine der hoehstgelegenen Grossstaedte der Welt. Unser Bus bleibt bereits nach einer halben Stunde Fahrt mit einer Panne mitten in den Bergen liegen. Wir warten drei Stunden im Strassengraben bis uns der naechste voellig ueberfuellte Bus aufsammelt. Von Potosi aus fahren wir weiter nach Sucre. Dort halten wir uns zwei Tage auf, besuchen die traditionellen Maerkte, essen viel Obstsalat und trinken frischgepressten Orangensaft, den es an jeder Ecke zu kaufen gibt. ¨Da die Fahrstrecke von Sucre nach Santa Cruz 15 Stunden dauern soll, entschliessen wir uns nach Santa Cruz zu fliegen. Der Flug ist angenehm billig und dauert nur 30 Minuten. Santa Cruz liegt auf einer Hoehe von 420 m, man spuert deutlich das tropische Klima. Unter Bolivien hatten wir uns groesse Hoehen, Kaelte, Berge und Menschen, die unter einfachsten Bedingungen leben, vorgestellt. Santa Cruz zeigt sich jedoch mit schoener Plaza, mordernen Cafes und Restaurants. Am 26.10 nehmen wir den Nachtbus von Santa Cruz nach Cochabamba. Von dort reisen wir ueber La Paz nach Copacabana. Von hier aus wollen wir die Isla del Sol im Titicacasee ansteuern. Nach der Ankunft im Sueden der Insel spueren wir gleich deutlich, dass sich der Titicacasee auf ca. 3800 m Hoehe befindet. Die Inkatreppe vom Bootsanleger ins Dorf bringt uns ganz schoen ausser Atem. Einige Touristen lassen sogar ihre Rucksaecke von Gepaecktraegern nach oben tragen. Von der gesamten Insel, sogar von unserem Bett im Hostel aus, hat man traumhafte Ausblicke auf den Titicacasee. Am darauffolgenden Tag durchwandern wir die Insel von Nord nach Sued. Auch hierbei spueren wir die Hoehe deutlich. Bei der kleinsten Steigung sind wir ausser Atem und unser Herz schlaegt schneller als gewohnt.


Buspanne nach wenigen Minuten. Fuer alle nicht weiter beunruhigend. Das muss das wahre bolivianische Leben sein.


Mit Paul haben wir einen tollen Reisepartner gefunden. Er ist super und wir haben viel Spass. Er ist 30 Jahre alt und hat als Anwalt in London gearbeitet, bevor er seinen Job und seine Wohnung kuendigte, um alleine die Welt zu entdecken.



Ueber den Daechern von Potosi.


Super lecker, gesund und billig!

Bartpflege unter einfachen Bedingungen.



Sucre. Haben nicht herausgefunden, was hier gefeiert wurde.


Gerrit bei intensiver Vogelbeobachtung im Hostel.

Santa Cruz bei Nacht mit Tangoauffuehrung.
Haupnahrungsmittel in Santa Cruz!

Immer wieder Bus fahren, um von A nach B zu kommen. Paul hat es meist weniger ausgemacht als uns beiden. Er war stets gut drauf.


Die Plaza von Cochabamba.


Wuselige Maerkte besuchen wir immer wieder gerne.

Paul war von der 38 m grossen Statue Cristo de la Concordia begeistert.

Immer wieder ein befremdlicher Anblick, traditionell gekleidete Bolivianerin mit Handy.


La Paz ist die wichtigste Stadt Boliviens und zugleich der Regierungssitz. Mit 3600 m ist sie eine der hoechstgelegenen Grossstaedte der Welt. Der tiefste Punkt liegt 3100 und der hoechste knapp 4100 m in der Zwillingsstadt El Alto.


Die Plaza.


Die Strassen von La Paz. Es geht stets steil bergauf.



Auf dem Cerro Calvario auf 4018 m Hoehe. Zu unseren Fuessen liegt Copacabana und der Titicacasee.


Fuer diesen tollen Ausblick vom Cerro Calvario gehts erst mal 45 Minuten steil bergauf.




Die Isla del Sol gilt als die Keimzelle des Inka-Imperiums. Es gibt hier einige Ruinen und viele terrassierte Haenge.





Inselwanderung.

 


Nach einem weiteren Tag in Copacabana muessen wir uns leider von Paul verabschieden. Nach einem Zwischenstopp in La Paz fuehrt unser Weg wieder, per Flugzeug, zurueck nach Salta.